"Das muss man erlebt haben" - Christina Stolz

Königin des Narzissenfestes

Christina Stolz ist die amtierende Königin des Narzissenfestes. Sie erklärt das blumige Spektakel, weshalb es in keine Schublade passt und warum man es unbedingt einmal erlebt haben sollte.

Lädt am kommenden Sonntag zum großen Blumenfest ins Ausseerland ein: Narzissenkönigin Christina Stolz

F rau Stolz, Sie kommen nicht aus dem Ausseerland, sondern sind im Murtal zu Hause. Warum sollte man das Narzissenfest im Steirischen Salzkammergut besuchen?

CHRISTINA STOLZ: Ich kann nur sagen: Man muss das einmal gesehen und erlebt haben. Es ist unbeschreiblich: Die großen Blumenfiguren, die vielen Veranstaltungen, die tolle Landschaft - hier kann man wirklich Energie tanken. All das wäre aber nichts ohne die Menschen, die sich unglaublich viel Arbeit antun, um das Fest auszurichten. Dazu kommen die Herzlichkeit und die Tracht, die in dieser Region so großen Platz einnimmt. Hier ist alles echt und natürlich, es wird einem nichts vorgespielt. Obwohl ich meinen Heimatort Krakauschatten liebe, muss ich sagen, im Ausseerland habe ich eine zweite Heimat gefunden.

Die Steiermark feiert viele große Feste: Vom Aufsteirern über den Grazer Faschingszug bis zum Steiermarkfrühling in Wien. Hat das Narzissenfest nicht von allem ein bisschen etwas?

STOLZ: Nein, das würde ich so nicht sagen. Ich finde, man kann es mit keinem anderen Fest vergleichen. Es ist in seiner Dimension mit den großen Figuren einzigartig. Außerdem passt dort alles so perfekt zusammen - von der Natur bis hin zur Mentalität der Menschen.

Kommenden Sonntag findet der große Umzug der Narzissenfiguren statt: Ist das ein Ausflugstag für die ganze Familie oder wen spricht das Fest eigentlich an?

STOLZ: Man kann absolut sagen, dass es ein Fest für alle Altersgruppen ist. Eigentlich geht es ja am kommenden Donnerstag bereits los. Für Kinder sind zum Beispiel die geführten Wanderungen zu den Narzissenwiesen ein echtes Erlebnis. Der große Umzug der Blumenfiguren in Bad Aussee und am Altausseersee am Sonntag sind natürlich die Höhepunkte.

Die Tracht spielt im Ausseerland überhaupt eine große Rolle. Wie erlebt man das?
STOLZ: Das stimmt absolut und es ist nicht nur während des Festes so. Es ist überhaupt nicht kitschig, sondern echt. Die Ausseer sagen tatsächlich: Ich schlupf in mein G'wand und meinen damit auch im Alltag Dirndl und Lederhose. Ich und meine zwei Prinzessinnen tragen auch das original Ausseer Dirndl. Das kennt man in ganz Österreich, die Leute sind überall sofort auf uns zu gekommen. Im Gespräch merkt man, dass das ganze Ausseerland mit Urlaub und Erholung verbunden wird. Das hat uns bei unseren Auftritten positiv überrascht.

Was war Ihr tollstes Erlebnis als Narzissenkönigin?

STOLZ: Der sogenannte Narzissenfest-Sonntag mit dem großen Umzug. Allerdings: Mit Bundespräsident Heinz Fischer in einer Plätte (traditionelles, kielloses Holzboot, Anm.) über den See zu fahren und mit ihm über Gott und die Welt zu plaudern, ist schon auch eine Klasse für sich.