Während in früheren Zeiten die Goldene Hochzeit wirklich eine Besonderheit war, so nahmen in den letzten Jahren mit der steigenden Lebenserwartung die Anzahl der Ehepaare, die das 50-jährige Ehejubiläum feiern durften deutlich zu. Im Freistaat Sachsen zum Beispiel verdreifachte sich die Zahl der Goldenen Hochzeiten von 1994 bis 2004. Diesem Trend entgegen wirkt allerdings die Tatsache, dass heutzutage dafür auch später geheiratet wird als früher. Es kann also damit gerechnet werden, dass die Zahl der Goldenen Hochzeiten in naher Zukunft ein Maximum erreichen wird und die Kurve danach wieder leicht abflachen wird.
Doch wie wird die Goldene Hochzeit nun in Deutschland gefeiert? Je nach Größe der Feier entweder beim Ehepaar zu Hause oder in einem Restaurant. Die Verwandten sorgen dafür, dass über der Haustür des Ehrenpaares ein Kranz mit einer goldenen Fünfzig aufgehängt wird. Weiterhin bringen die Gäste den Jubilaren ein Geschenk mit, dabei handelt es sich in der Regel um kleine Sachgeschenke.
Bei der Feier werden oftmals Reden gehalten – sowohl vom Ehrenpaar selbst als auch von Freunden oder Verwandten. Auch Gedichte sind immer gerne gesehen und lockern die Veranstaltung etwas auf. Ein bekanntes Gedicht zur Goldenen Hochzeit ist zum Beispiel das folgende von dem österreichischen Schriftsteller Franz Grillparzer, der es bereits Mitte des 19. Jahrhunderts niederschrieb:
Golden, silbern, eisern, ehern
Nennt die Alter man der Welt,
Und zum mindern von dem Höhern
Schreitet fort sie, wird erzählt.
Doch der Mensch in unsern Tagen
Sieht die Alter sich verkehrt:
Jugend, die schon Sorgen plagen,
Zeigt nur eisern ihren Wert.
Erzgewappnet geht das Leben,
Selbst die Liebe wird zum Streit,
Und dem stets erneuten Streben
Liegt der Ruhe Glück so weit.
Erst nach durchgekämpften Jahren
Lacht das Schicksal wieder hold,
Und mit Silber in den Haaren
Wird die Zeit, die Ehe - Gold.
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